Vermeidbare Fehler: Die 7 NO GOs in der Pressearbeit

„Der Journalist hat mich völlig falsch wiedergegeben.  Das habe ich so nicht gesagt.“

„Beim nächsten Mal will ich den Artikel vorher zur Abnahme haben.“

„Dazu sagen wir nichts.“

Kommen Ihnen solche Sätze bekannt vor, wenn Sie für Ihr Unternehmen die Pressearbeit machen? Und haben Sie gefühlt immer Ärger mit den Journalisten? Ich verrate Ihnen meine Lieblingsfehler in der Pressearbeit und wie Sie diese zukünftig vermeiden können.

Meine 7  Lieblingsfehler in der Pressearbeit – und wie sie vermieden werden können

1. In der Redaktion nachfragen, wann die Pressemitteilung (PM) erscheinen wird

Zum einen: Schicken Sie nur dann eine PM raus, wenn Sie etwas zu sagen haben. Zum anderen: Wenn Sie einen gut gepflegten Verteiler haben, erübrigt sich das Nachfassen im Grunde, denn Ihre Nachricht hat den Richtigen erreicht. Ob der Journalist Ihr Thema zu seinem macht, ist seine Entscheidung und die der Redaktionsleitung. Dabei spielt auch der immer kleiner werdende Umfang von (Print-)Publikationen eine Rolle.

2. Geschlossene Pressebereiche, für die man sich erst anmelden muss

Der Journalist stöbert von sich aus auf Ihrer Webseite nach Informationen? Glückwunsch! Hoffentlich ist Ihr Pressebereich gepflegt, der Download von zum Beispiel Fotodateien und Grafiken funktioniert problemlos und der Kontakt zu Ihnen in der Pressestelle geht einfach und ohne Anmeldung. Geschlossene Pressebereiche machen nur Sinn, wenn Sie für die Pressearbeit von Adele oder Sebastian Vettel verantwortlich sind.

3. Schwülstige, journalistisch vorformulierte Presseinformationen

Ihr Text ist drei Seiten lang, gespickt mit Fachbegriffen und Super-Superlativen und der Journalist muss sich mühsam zusammenreimen, um was es eigentlich geht? Oder Sie haben im Grunde den Artikel schon mal vorgeschrieben? Dann ist Ihre Pressemitteilung ein klarer Fall für „Ablage P“! Auch schlecht: Mehrere Themen in einer Pressemitteilung vermischen. Lieber pro Thema eine PM schreiben.

4. Zensur von Artikeln

Sie haben kein Recht darauf, den fertigen Artikel zu lesen. Auch wenn Sie mit Ihrer Pressemitteilung oder einem Interview die Grundlage geliefert haben: Der Artikel ist das geistige Eigentum des Journalisten. Da dürfen Sie ihm nicht reinreden. Wörtliche Zitate allerdings stimmen gute Journalisten zwecks Fehlervermeidung mit Ihnen vor Drucklegung ab.

5. Informationsverweigerung

„Dazu sagen wir nichts!“ Keine gute Idee. Damit wecken Sie den Jagdtrieb eines jeden Journalisten. Er wird versuchen, auf jede denkbare Art an Infos zu kommen – über Ihren Empfangsmitarbeiter, ehemalige Mitarbeiter, Abfangen von Kollegen am Werkstor … Viel besser: Eine Sprachregelung vorbereiten und damit offensiv auf die Medien zugehen.

6. und 7. Den Verteiler mitschicken und ungefragt Anhänge versenden

Die Email-Adressen des Verteilers gehören in das Feld „bcc“. Sonst sehen ja alle Empfänger, wem Sie Ihre Presseinfo noch so schicken. Sehr peinlich.

Ebenfalls höchst unprofessionell: Anhänge wie zum Beispiel Fotos zusammen mit der Pressemitteilung per E-Mail verschicken. Der Versand von Dateien sollte nur in der direkten eins-zu-eins Korrespondenz erfolgen, wenn der Empfänger auf den Erhalt von Dateianhängen vorbereitet ist. Bieten Sie in Ihrer Presseinfo an, kostenfreies (!) Fotomaterial per E-Mail auf Anfrage zu versenden. Auf diese Weise erfahren Sie auch, wer sich für Ihr Thema und Ihre Fotos interessiert. Oder geben Sie einen Link zu einem Downloadbereich an, wo Ihre Pressefotos eingestellt sind.



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