
30 Jahre Radio Hamburg: Entdecken Sie skurrile Fakten im großen Sender ABC
Ein bisschen war es wie Alice, die ins Wunderland fällt: Als ich Martina Müller, Leiterin der Kommunikation, um ihre Hilfe zu diesem Artikel bat, staunte ich nicht schlecht, als sie mir ihr Archiv zeigte. Direkt hinter ihrem Schreibtisch in den massiven grauen Büroschränken erstreckt sich ein Meer aus Aktenordnern – alle bis zum Rand mit Informationen über Aktionen von und mit Radio Hamburg gefüllt.
Sie können sich vorstellen, dass diese Ansammlung an Geschichten zwei Gedanken in mir auslöste:
Als Erstes meldete sich der Analytiker zu Wort, der direkt anmerkte: „Und das willst du alles bis zum 31. Dezember gesichtet, bewertet und niedergeschrieben haben? Ich bin dann mal weg … “ Ja, es war eine Menge. Und das digitale Archiv hatte ich bis dato nicht einmal gesehen.
Doch dann meldete sich die Stimme, dank der Sie nun auch diesen Artikel lesen können – die Zuversicht. „Stell dir nur vor, wie viele spannende Geschichten in diesen Ordnern stecken! Da kann einem die Sichtung der Material-Menge doch gar nicht als Arbeit angeschrieben werden!“
Was soll ich sagen: es hat eine Menge Spaß gemacht, die vielen Sender-Storys zu lesen und mir wieder einmal gezeigt, wie vielseitig und spannend das Medium „Radio“ ist.
A ... wie ausgesperrt
A … wie ausgesperrt
Es war eine kalte Winternacht an einem Freitag im Februar 2005, die Didi Menkens nie vergessen wird: Für eine Wetteransage wollte sich der Radio Hamburg Moderator um 2 Uhr in der Nacht – und während seiner Sendung – noch einmal den Himmel ansehen und ging vor das Studio auf die Straße. Den Schlüssel ließ er jedoch im Funkhaus am Speersort liegen …
„Ich hörte noch über die Außenlautsprecher, wie der Titel zu Ende lief. Ich rüttelte an der verschlossenen Tür. Und dann sprang das Notband an. Es war eisig kalt – und ich hatte nur ein T-Shirt an.“ – Didi Menkens
Er stoppte ein Auto, lieh sich ein Handy und alarmierte den Schlüsseldienst. Zeitgleich mit diesem traf auch der Notdienst der Radio Hamburg-IT ein, um die vermeintliche Störung beim Sender zu beheben. Wir waren um 120 Euro ärmer und Didi Menkens um eine unvergessliche Erfahrung reicher, bevor er wieder live moderieren konnte.
B ... wie Berater
B … wie Berater
Von Anfang an hat Radio Hamburg Berater eingesetzt, damit das Programm immer am Puls der Zeit bleibt. Die Anfangsphase begleitete Rudi Klausnitzer. Heute sind John Mönninghoff von Coleman Research, Jürgen Kauer von der Kauer Radio Beratung Berlin sowie Annalena Schmidt als Sprechtrainerin für den Sender tätig.
C ... wie Chefs
C … wie Chefs
On air sind sie nie zu hören. Aber was wäre Radio Hamburg ohne die Geschäftsführer, die den beliebtesten Sender der Stadt auf Erfolgskurs gesteuert haben? Wilfried Sorge (1986-1995), Manfred Sievers (1995-1998), Bertram Schwarz (1998-2002), Stephan Schwenk (2002-2005), Katja Strömich (2005/2006), Marzel Becker (seit 2005), Carsten Neitzel (2006-2016) und Patrick Bernstein (seit 2016) machen Radio Hamburg zur Nummer 1 in der schönsten Stadt der Welt.
Marzel Becker und Patrick Bernstein (Foto: Thomas Pritschet)
D ... wie Doris Gatz
D … wie Doris Gatz
Der Schock saß tief: Mitarbeiterin Doris Gatz war im Jahr 1991 spät abends noch allein im Büro im 5. Stock, als plötzlich ein furchterregender, langhaariger Typ mit Ketten, Nietenlederjacke und schwarz umrandeten Augen vor ihrem Schreibtisch stand. Sie brachte gerade noch: „Jaaa … kann ich Ihnen helfen?“ heraus.
Die Panik legte sich zum Glück schnell. Es war Rockmusiker Alice Cooper, der sich nach einem Ausflug zum Herren-WC auf seinem Weg zurück ins Studio verlaufen hatte.
Übrigens: Nicht nur Radio Hamburg feiert in diesem Jahr sein 30-jähriges Jubiläum – auch Doris Gatz ist seit der ersten Minute mit dabei.
E ... wie erster Titel
E … wie erster Titel
Die Mitarbeiter der ersten Stunde hatten drei Monate lang sieben Tage der Woche Tag und Nacht geackert, damit Radio Hamburg zum Jahreswechsel 1986/87 auf Sendung gehen konnte. Der Sendebeginn bis spätestens 31.12.86 war eine der Bedingungen der lizenzgebenden Behörde Hamburgische Anstalt für neue Medien.
Als dann am Silvestertag ’86 um 11 Uhr die ersten Takte von Bruce Springsteens‘ Mega-Hit“Glory Days“ gespielt wurde, lagen sich alle vor Freude in den Armen.
F ... wie "Fuck Chirac"
F … wie „Fuck Chirac“
Aus Protest gegen die französischen Nuklear-Tests auf dem Südsee-Atoll Mururoa hat Radio Hamburg 1995 den Reporter Rainer Butt mit einem Schiff in den Pazifik geschickt. Er berichtete als Augenzeuge hautnah von der Situation vor Ort. Das Moderatoren-Trio Markus Lanz, Stephan Heller und Marzel Becker setzten noch einen drauf: Gemeinsam hatten sie den Protestsong „Fuck Chirac“ getextet und gesungen. Die CD wurde ein voller Erfolg und verkaufte sich 12.000 Mal.
Bei den damaligen Chefs kam der Hit allerdings nicht so gut an: Alle drei kassierten Abmahnungen, weil sie den Song trotz Verbotes in ihren Sendungen spielten. Die Abmahnung befindet sich bis heute in der Personalakte von Programmdirektor und Geschäftsführer Marzel Becker.
G ... wie Gesellschafter
G … wie Gesellschafter
Der Erfolg übertraf alle Erwartungen: Seit dem Sendestart schreibt Radio Hamburg schwarze Zahlen. Darüber freuen sich die Axel Springer AG, die Heinrich Bauer Verlag KG und die CLT/UFA-Gruppe, die gemeinsam den ersten privaten Hörfunksender in Hamburg gründeten. Später stiegen Lühmanndruck G. Schröter & Söhne GmbH & Co.KG sowie die Morgenpost Verlag GmbH bei uns ein.
H ... wie Hinhörer
H … wie Hinhörer
Geräusch knacken und Kohle einsacken: Die ganze Stadt rätselt mit, wenn der „Radio Hamburg Hinhörer“ in eine neue Runde geht. Das spannende Geräuscheraten gehört zu den beliebtesten und erfolgreichsten Gewinnspielen der Sendergeschichte. Im Oktober 2005 knackte die Marmstorferin Katharina G. den mit 164.600 Euro höchsten Radio Hamburg-Jackpot aller Zeiten. Sie erkannte das Geräusch, das entsteht, wenn man eine russische Babuschka-Puppe öffnet.
Foto: Shutterstock
I ... wie intim
I … wie intim
Was Sie schon immer über Sex wissen wollten, erfuhren die Radio Hamburg-Hörer in den ersten Jahren nach Sendebeginn an Sonntagabenden von Werner Habermehl.
Der Wissenschaftler war der erste Sexprofessor, der im Radio eine Beratung gab. Und er war keineswegs trockener Theoretiker, sondern brachte die heißen Themen, die die Hörer beschäftigten, mit viel Humor auf den Punkt. Selbst die Frage eines Anrufers, der im Stau stand und wissen wollte, ob etwas gegen ein Schäferstündchen mit Habermehls Frau spräche, um die Wartezeit zu verkürzen, brachte ihn nicht aus de Konzept. Er wünschte dem Mann nur viel Spaß.
J ... wie John Ment
J … wie John Ment
Foto: Radio Hamburg / Adele Marschner
John startete gleich nach dem Abitur – mit kurzem Zwischenspiel als Azubi im kaufmännischen Bereich und BWL-Student – seine Karriere hinter dem Mikrofon.
Erste Erfahrungen sammelte er 1985 bei der Radio Bremen 1 Hansawelle. Als Radio Hamburg dann 1986 als erster privater Sender in Hamburg an den Start ging, war der gebürtige Hamburger sofort Feuer und Flamme. Der „Herr der Ringe“-Fan bewarb sich mit einer Fünf-Minuten-Wort-Kassette und avancierte schnell zum Aushängeschild des Senders.
Papa Jo war am Anfang hinter den Kulissen mit dabei und produzierte nächtelang mit John im eigenen Studio in Ohlstedt Comedies wie „Gestern Abend in der Excelsior Bar“ oder „Superment“.
2010 wurde John Ment mit dem Deutschen Radiopreis für seine „beeindruckende Lebensleistung“ ausgezeichnet.
K ... wie Klinsmann-Straße
K … wie Klinsmann-Straße
Vier Wochen lang hat die deutsche Nationalelf von Bundestrainer Jürgen Klinsmann im Jahr 2006 Hamburg und das ganze Land in einen Freudentaumel versetzt. Die schönste Stadt der Welt war ein Fahnenmeer in Schwarz-Rot-Gold.
Als nach der erfolgreichen WM dann erste Rücktrittsgerüchte um Jürgen Klinsmann hochkochten, wurde Radio Hamburg aktiv. In einer Nacht-und-Nebel-Aktion taufte der Sender den Speersort in Klinsmann-Straße mit stilechten Straßenschildern um.
Bei den Hörern kam die Rückendeckung für den Trainer gut an, die Polizei fand’s nicht so lustig. Schon wenige Stunden nach Anbringen der Schilder mussten sie wieder verschwinden.
L ... wie Lied
L … wie Lied
„Die geilste Stadt heißt Hamburg“ – das finden sowohl das Radio Hamburg-Team als auch die meisten Hörer. Als Hommage an die schönste Stadt der Welt hat der Sender 2002 nach der Melodie von „Livin‘ in Hamburg“ von der Hamburger Arroganz die musikalische Liebeserklärung an die Stadt neu getextet. Die Radio Hamburg Hymne läutet – immer um Mitternacht – den neuen Tag ein.
M ... wie mutig
M … wie mutig
Spektakulärer Weltrekordversuch bei „Wie mutig ist Horst?“: Der Radio Hamburg Morning-Show Moderator weiß an diesem frühen Januar-Morgen im Jahr 2015 noch nicht, welche Prüfung er im Zuge der Aktion bestehen muss. Zum Glück kann Kollegin und Moderatorin Birgit Hahn ihn schnell aufklären: Horst soll in innerhalb von 90 Sekunden mindestens vier brennende Pfeile mit der bloßen Hand fangen und somit den Weltrekord von Florian Silbereisen brechen!
Nach einer kleinen Vorbereitung ging es für Horst ums Ganze. Und was sollen wir sagen: Er brach nicht nur den Rekord, er schaffte auch mehr als die doppelte Anzahl der von Silbereisen gefangenen Pfeile, indem er sieben der gefährlichen Geschosse fing.
Die komplette Aktion zum Nachverfolgen finden Sie hier: Wie mutig ist Horst? Weltrekordverdächtige Prüfung
Foto: Radio Hamburg
N ... wie nackt
N … wie nackt
Sex sells: Für Hamburgs Kinder in Not präsentierte John Ment am 11. Dezember 2002 nackte Tatsachen. Zu Gunsten der Radio Hamburg-Charity Hörer helfen Kindern, versteigerte der beliebteste Moderator der Stadt alles, was er am Leibe trug. Sogar die Unterhose kam unter den Hammer.
850 Euro brachte der Striptease am Ende ein und für die John die Ment-Fans war es ein unvergessliches Erlebnis. Allerdings war es nicht das erste Mal, dass der Radio Moderator sich von seiner besten Seite präsentierte. Inspiriert von der Fernseh-Strip-Show „Tutti Frutti“, ließ er am 9. Februar 1991 schon einmal alle Hüllen fallen und moderierte nur mit einem Feigenblatt bekleidet im gläsernen Studio.
Weitere nackte Tatsachen
Deutlich erotischer sah allerdings der „Enthüllungskalender 2005“ mit zwölf heißen Motiven der sexy Wetter-Expertin Indra Gerdes aus. Wer den Kalender kaufte, bekam aber nicht nur nackte Haut zu sehen; die Einnahmen kamen Hörer helfen Kindern zugute.
Nur ein Radio trugen die Models, die von Hamburgs Radiosender Nummer 1 Mitte der 90er Jahre für die Kampagne „Radio Hamburg: Mehr muss man nicht anhaben“ gecastet wurden.
O ... wie Online
O … wie Online
Radio Hamburg gibt es natürlich nicht nur aus dem Radio, sondern schon seit Ende der 90er auch auf dem Computerbildschirm. Seit 1997 finden die Radio Hamburg Hörer zuverlässlich die wichtigsten, buntesten und viralsten News aus Hamburg, Norddeutschland und der Welt unter www.radiohamburg.de im World Wide Web. Dazu gibt’s natürlich auch die wichtigsten Infos über die Moderatoren, das Programm und alles was sonst noch hinter den Funkhauskulissen passiert – Und das mit durchschlagendem Erfolg: Mit rund 5,8 Millionen Page Impressions im Monat ist der Internetauftritt inzwischen ein wichtiges Standbein der Radio Hamburg Welt und natürlich nicht mehr weg zu denken.
Und so sah die Radio Hamburg-Website zum Beispiel im Jahr 2001 aus
Foto: Radio Hamburg
Und so sah die Radio Hamburg-Website dann schon im Jahr 2006 aus
Foto: Radio Hamburg
Und so dann im Jahr 2010
Foto: Radio Hamburg
P ... wie Patenkind
P … wie Patenkind
Was glauben Sie: Kann ein Radiosender Onkel werden?
Die überraschende Antwort: Und ob! Wenige Stunden nach der Geburt von Radio Hamburg erblickte Neujahrsbaby Frank-Sören S. am 1. Januar 1987 in Hamburg das Licht der Welt. Der Sender übernahm die Patenschaft für den 53 Zentimeter großen, 7,2 Pfund schweren Neugeborenen und spendierte ihm bis zur Volljährigkeit jedes Jahr 103,60 Mark.
Allerdings wuchs Radio Hamburg schneller als sein Patenkind: Während Frank-Sören im Sommer 1993 seine Schultüte bekam, hatte Hamburgs erster privater Radiosender seine Hausaufgaben längst gemacht und wurde Marktführer in der schönsten Stadt der Welt. Die Spitzenposition hält Hamburgs beliebtestes Medium bis heute.
Q ... wie Quiz
Q … wie Quiz
Montag bis Freitag wird in der Radio Hamburg Morning-Show gequizzt. Dabei treten bei „Wer schlägt John?“ die Hörer gegen den Moderator an und sichern sich mindestens 103,60 Euro.
Der Zufallsgenerator entscheidet, aus welcher Kategorie Quizmasterin Birgit die Frage stellt. Zur Wahl stehen folgende Kategorien: „Nachrichten“ – „Scheiß Geographie“ – „Kino“ – „Kunst und Literatur“ – „Musik“ – „Hamburg“ – „Sport“ – „Stimmen“ – „Tiere“ – „VIPs“ – „Essen & Trinken“ – „Fernsehen“ – „Digital“ – „Buchstabensalat“ – „Joker“ – „Mathe“ – „Zitate“ – „Werbung“.
Gequizzt wird über drei Fragen. Beantwortet der Kandidat mehr Fragen als John richtig, landet die Kohle auf seinem Konto. Gewinnt der Morning-Show Moderator, steigt der Jackpot um 100 Euro. Bei einem Unentschieden steigt der Jackpot ebenfalls um 100 Euro und der Kandidat ist am nächsten Morgen noch einmal mit dabei.
R ... wie Radio Hamburg CLUB
R … wie Radio Hamburg CLUB
Seit 1988 sparen die CLUB-Mitglieder bares Geld, wenn sie Konzerte, Partys, Restaurants und mehr besuchen. Doch nicht nur das: Durch eine Vielzahl an attraktiven Gewinnspielen und exklusiven Vorteilen gegenüber den anderen Hörern, hat sich der CLUB zu einem echten User-Liebling ausgebildet.
Die Zahlen sprechen für sich: Mit heute über 175.000 Mitgliedern ist der Radio Hamburg CLUB so zum erfolgreichsten Radioclub Deutschlands geworden.
S ... wie Sendeausfall
S … wie Sendeausfall
Crash Kids können nicht nur Autos knacken, sondern auch einen kompletten Radiosender lahmlegen: Anfang der 90er Jahre löste der junge Serienstraftäter René den spektakulärsten Sendeausfall in der Geschichte von Radio Hamburg aus. Im Gläsernen Studio diskutierte eine hochkarätige Expertenrunde beim „Open House“ mit Moderatorin Gila Hoppenstedt über das Thema Crash Kids – und plötzlich gingen die Lichter und die Mikrofone aus.
Eine Stunde lang ging gar nichts mehr. Gila Hoppenstedt und ihre Expertenrunde verschanzten sich im dunklen Studio. René gehörte zu der Gruppe von Crash Kids, die in Hamburg Autos stahlen und zu Schrott fuhren. Sie waren zu der Sendung eingeladen, durften aber aus Sicherheitsgründen nicht ins Studio. Interviews von den Jugendlichen sollten vom Ü-Wagen aus eingespielt werden. Dort saß Redakteur Sven Hartung und betreute die Kids, denen die Berichterstattung allerdings gar nicht passte. René stürmte in den Sender, warf die Scheibe der Hintertür ein und legte den Zentralschalter an der Stromversorgung um.
T ... wie TOP 800
T … wie TOP 800
Ganz Hamburg war in Party-Laune – und Radio Hamburg feierte kräftig mit: 1989 begeisterten die damaligen Radio Hamburg-Azubis Marzel Becker und Stephan Heller die ganze Stadt mit der fettesten Party anlässlich des 800. Hafengeburtstages. 66 Stunden nonstop – und ohne Schlaf – spielten sie die 800 Lieblingshits der Radio Hamburg-Hörer.
Das hatte es bis dahin noch nie gegeben. Am Ende waren die beiden müde und nicht mehr zurechnungsfähig, aber Hamburg war um ein Event, die Radio Hamburg TOP 800, reicher. Denn seitdem hat der Oster-Mega-Hit-Marathon Kultstatus – und jedes Jahr gibt es einen Hit mehr. Das spektakuläre Finale mit zahlreichen Live-Acts und den – bis zum Schluss geheimen – TOP 20 lockt jedes Jahr mehr als 10.000 Fans in die Mönckebergstraße.
Foto. Radio Hamburg
U ... wie Überfall
U … wie Überfall
Auslöser der Aktion war der Werbespot eines großen Pelzgeschäfts im Programm von Radio Hamburg – und alles ging blitzschnell: 1988 stürmten zehn Tierschützer mit Kleistereimern, Pinseln und Plakaten Radio Hamburg. Es dauerte nur Sekunden, dann waren Schaufenster, Drehtür und Studioscheiben mit Protesten gegen Pelztierzucht zugepflastert.
Aber damit nicht genug: Die Tierschützer blockierten den Eingang, Programmdirektor Dr. Thomas Walde riss die Plakate ab, was die Emotionen zum Überkochen brachte. Es kam zum Handgemenge. Die Moderatoren Barbara Becker, Kathrin Lehmann und Rüdiger Kreklau befreiten letztlich ihren Chef und schlugen die Tierschützer in die Flucht.
V ... wie V.I.P.
V … wie V.I.P.
Nicht nur die Hörer lieben Radio Hamburg: Auch die prominenten Gäste haben eine besondere Beziehung zu dem Sender und verraten hin und wieder Dinge, die die Welt so noch nirgendwo gehört hat. Hier ein paar Beispiele:
Dieter Bohlens Notlüge
„Blutiges Drama im Bad – Dieter Bohlen fast entmannt“, titelte die BILD 1990. Die Leser mussten lesen, dass der Pop-Produzent sich sein bestes Stück gebrochen hatte, weil ihm ein Toilettendeckel drauf gefallen sei. Die Radio Hamburg-Hörer hingegen kannten wenig später die Wahrheit: es war ein Sex-Unfall mit Bohlens Dauergeliebter Nadja Abdel Farrag.
Beim Interview im Gläsernen Studio rückte der Produzent erstmals schonungslos alle Details darüber raus, wieso „der kleine Dieter“ in einer heißen Liebesnacht plötzlich schlaff herabhing. Die Zeitungsente war eine Notlüge. Der damalige BILD-Chef Hans-Hermann Tiedje hatte Bohlen im Krankenhaus angerufen, dem Produzenten war der Unfall zu peinlich. Deshalb hatte er sich schnell die Geschichte mit dem Tiolettendeckel ausgedacht.
Klitschko bestätigt Schwangerschaft seiner Verlobten
Foto: Radio Hamburg
Lange wurde spekuliert, bei Radio Hamburg gab es dann im Juli 2014 die offizielle Bestätigung von Klitschko höchst persönlich. Wladimir und seine Verlobte Hayden Panettiere erwarten ein Kind!
Nachdem Radio Hamburg VIP-Reporterin Janine Drynda Klitschko bereits eine Woche zuvor einen Babystrampler mit der Aufschrift „Baby Steelhammer“ überreichte, bestätigte Klitschko die Gerüchte bei seinem Senderbesuch exklusiv.
„Bald wird ein neuer Bürger dieser Welt diesen Strampler tragen können. Ich bin sehr aufgeregt und gespannt, es wird ein ganz neues Gefühl für mich sein“, so der Weltmeister bei Radio Hamburg im Studio. „Bei Kindern wird es nie immer das gleiche sein, es kommt immer wieder was neues – egal in welchem Alter. Ich bin sehr aufgeregt und gespannt auf die neue Aufgabe meines Lebens.“
W ... wie Weihnachtssammlung
W … wie Weihnachtssammlung
Hamburgs Zukunft darf nicht auf der Straße landen: In diesem Punkt waren sich die Mitarbeiter von Radio Hamburg um den damaligen Programmdirektor Dr. Thomas Walde einig, als sie 1988, kurz nach Sendebeginn, in der Vorweihnachtszeit die soziale Aktion Hörer helfen Kindern ins Leben riefen.
Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten, die Spendenbereitschaft der Hörer übertrifft jedes Jahr alle Erwartungen. Die Charity ist wegen der ungebrochenen Hilfsbereitschaft der Hörer nicht mehr aus dem Programm wegzudenken und erhält dort mit dem zur Weihnachtszeit stattfindenden Spendenmarthon einen besonderen Platz.
X ... wie X-Mas
X … wie X-Mas
Immer zur Weihnachtszeit stürmt die Band Wham! mit ihrem Mega-Hit „Last Christmas“ die deutschen Charts. Auch bei Radio Hamburg gehört der Song Heiligabend fest ins Programm – aber nicht so, wie die früheren Moderatoren Stephan Heller und Marzel Becker den Titel 1994 ohne Absprache spielten:
Die Endlosversion verwirrte die Hörer so sehr, dass das Telefon im Sender nicht mehr still stand.
Die Anrufer glaubten, die Platte hätte einen Sprung – und die Aktion erregte so großes Aufsehen, dass in der BILD ein riesiger Bericht erschien. Den las auch Programmdirektor Dr. Thomas Walde, der nichts von dem Alleingang mitbekommen hatte. Für die beiden Moderatoren gab’s danach richtig Ärger.
Y ... wie You'll be in my heart
Y … wie You’ll be in my heart
Urwaldheld Tarzan lockte 1999 im gleichnamigen Walt Disney-Zeichentrickfilm Fans im ganzen Land in die Kinos. Phil Collins sang den Titelsong „You’ll be in my heart“ – in Englisch. Bei „Wetten, dass …?“ aber hauchte der Musiker „Dir gehört mein Herz“ ins Mikrofon, eine deutsche Version des Songs.
Radio Hamburg machte sich dafür stark, dass auch dieser Titel auf CD erschien, rief beim Label Edel, beim Management und bei Phil Collins persönlich an. Mit Erfolg. Wenig später wurde auch die deutsche Version aufgenommen und kam in den Handel.
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Z ... wie Zocker
Z … wie Zocker
Bei der RTL-Quizshow „Wer wird Millionär?“ saßen bereits mehrere Radio Hamburg-Kollegen auf dem heißen Stuhl bei Günther Jauch. Wer genau sehen Sie hier:
2014
Dennis Feldhus gewann im März 16.000 Euro – und wurde über Nacht zum sogenannten „Talk Of Town“ als er bereits bei der 8.000 Euro-Frage alle Joker verspielt hatte.
Lasse Lehmann lieferte sich im Dezember des Jahres eine Gag-Schlacht mit Moderator Günther Jauch. Den Zuschauern gefiel es und Lehmann durfte sich am Ende des Abends über 125.000 Euro Gewinn freuen.
2016
Foto: RTL/ Frank Hempel
André Kuhnert will sich mit seinem Gewinn einen ganz besonderen Traum erfüllen: eine Weltraumbestattung. Dabei wird die Asche eines Verstorbenen mithilfe einer Rakete in den Weltraum geschickt. Und das ist auch nicht ganz günstig. Für eine solche Bestattung zahlt man zwischen 11.000 und 25.000 Euro. Mit seinem Gewinn von 64.000 Euro kann er sich diesen Wunsch nun erfüllen.
Dennis Dabelstein brachte im Dezember eine von Bud Spencer signierte Bratpfanne mit in die Show und nahm 8.000 Euro mit nach Hause.
Übrigens: Radio Hamburg ist am 31.12.1986 on air gegangen. Mit welchem Song das war? Lesen Sie unter „E … wie erster Titel“!