
Fast jede Woche lerne ich spannende Marketing-Persönlichkeiten in und um Hamburg kennen. Zeit genug also, einige vom ihnen in meinem neuen Interviewformat „Hamburgs Köpfe“ vorzustellen. Mein Ziel ist es herauszufinden, was die Marketing-Entscheider der Metropolregion motiviert und was ihre Herausforderungen sind.
Hamburgs Köpfe im Interview
Bassam Darwisch, Bereichsleiter Vertrieb/Marketing und Prokurist von HAMBURG ENERGIE hat es mit seinem Team geschafft, in nur wenigen Jahren aus einer neuen Marke die Nummer zwei im Hamburger Strom- und Gasmarkt zu machen. Immer wieder mit der Herausforderung, aus etwas unsichtbarem und selbstverständlichem wie Strom und Gas, ein hanseatisches, ökologisches und damit emotionales Produkt zu kreieren. Grund genug unseren Kunden und Partner Bassam Darwisch mit HAMBURG ENERGIE vorzustellen.
„Vergleichsportale sind nicht unsere Vermarktungsstrategie“
Bassam Darwisch, Bereichsleiter Vertrieb/Marketing und Prokurist von HAMBURG ENERGIE Foto: Mario Sturm / more Marketing
Herr Darwisch: der Deutsche zieht im Leben 4,5 Mal im Durchschnitt um. Wie oft wechselt er seinen Stromanbieter?
Bassam Darwisch: Circa 30 % der Bevölkerung haben ihren Stromanbieter schon gewechselt und dies dann bis zu dreimal. Das sind die heutigen Erfahrungen. Es wird sich weiter entwickeln. Es gibt aber auch viele schlechte Erfahrungen, die die Wechsler gemacht haben, weil zum Beispiel Wechselboni nicht immer ausgezahlt werden. Und aufgrund dieser schlechten Erfahrung gehen viele Wechsler wieder zu seriösen Anbietern, die nicht mit Boni auf Kundenfang sind, sondern auf eine langfristige gute Kundenbeziehung setzen.
Man schätzt defensiv, dass ¼ der Kundenbeurteilungen im Netz gefälscht und/oder bezahlt sind. Kundenvergleichsportale nehmen den Anbieter im Ranking nach oben, von dem sie die höchste Provision erhalten. Wie ist die Strategie von HAMBURG ENERGIE in diesem preissensiblen Markt?
Bassam Darwisch: Auch wir sind bei den Vergleichsportalen gelistet. Aber die Vergleichsportale sind nicht Schwerpunkt unserer Vermarktungsstrategie. Einen überhöhten Strompreis mit Boni vermeintlich günstig aussehen zu lassen – das ist nicht unser Stil. So funktioniert es aber meistens in den Portalen: Denn nur wenn man als Stromanbieter einen Bonus zahlt und im ersten Jahr besonders preisaggressiv ist, erreicht man in den Vergleichsportalen einen Top-Listenplatz. Am Ende, nach zwei, drei Jahren sind viele der zunächst günstigen Anbieter teurer als beispielsweise HAMBURG ENERGIE. Das Geschäftsmodell dieser Anbieter beruht schließlich nicht darauf, Geld zu verschenken, sondern zu verdienen.
Wir gehen einen anderen Weg: Wir sichern unseren Kunden langfristig faire Preise zu. Und dafür brauchen wir keine Bonuszahlungen.
Vor – oder Nachteil? Wie HAMBURG ENERGIE mit der Regionalität arbeitet
Herr Darwisch, was ist leichter? Für die Nummer 2 oder den Marktführer Marketing zu betreiben?
Bassam Darwisch: Hätten Sie mich vorher gefragt, hätte ich immer gesagt, ich würde immer zum Marktführer gehen. Mit HAMBURG ENERGIE haben wir ja bei null angefangen und hatten noch keine Markenbekanntheit, geschweige denn Kunden. Nun ist HAMBURG ENERGIE in Hamburg die Nummer zwei in puncto Kundengröße und Markenbekanntheit. Wir haben noch die Nummer eins vor uns und das allein ist Ansporn genug. Und wenn Sinn und Zweck da sind, sich gezielt für die Werte, für den Standort Hamburg, für die Metropolregion mit allem Tun und Handeln einzusetzen, dann arbeite ich immer wieder gerne für die Nummer zwei.
Ist es eigentlich ein Vor- oder Nachteil, als regionaler Anbieter in einem internationalen Geschäft wie dem Strommarkt zu operieren?
Bassam Darwisch: Regionalität hat einen hohen Stellenwert für uns. Wir sind ein öffentliches Unternehmen. Da sehen wir uns in der Verantwortung, für die Stadt, die Metropolregion und die Menschen, die darin leben, etwas Gutes zu erreichen. Deswegen arbeiten wir hier vor Ort daran, die Energiewende voranzutreiben. Etwa indem wir neue, umweltfreundliche Energieerzeugungsanlage bauen und die Entwicklung neuer Technologien vorantreiben. Hier in der Metropolregion können wir damit unsere Energiezukunft selbst gestalten. Das ist für mich ein großer Vorteil und eine große Chance.
Bassam Darwisch im Gespräch mit Mediaberater Björn Wolf Foto: Mario Sturm / more Marketing
Was sind Ihre Ziele mit HAMBURG ENERGIE in den nächsten drei Jahren?
Bassam Darwisch: Wir wollen bis 2020 mindestens 150.000 Privatkunden haben. Außerdem wollen wir den besten Kundenservice am Markt und erfolgreichster Regionalversorger werden. Und nicht zuletzt möchten wir die Stadt Hamburg dabei unterstützen, dass wir mit allen Energielösungen, die die Stadt ja braucht, einen großen Beitrag zum Klimaschutz leisten, also zum Umweltschutz.
Klingt gut: Hanseatisches trifft auf Emotionales
HAMBURG ENERGIE hat in den letzten 5 Jahren 3 Mal den Preis „Spot des Monats“ gewonnen. Warum werden die HAMBURG ENERGIE Spots immer wieder als besonders hervorgehoben?
Bassam Darwisch: Eine Marke und deren Kommunikation müssen emotional sein: unsere Funkspots sind ehrlich und emotionalisierend. Und das nimmt man uns ab. Ich glaube, das ist der Schlüssel. Und wir haben eine gute Agentur und klasse Mitarbeiter, die das zusammen entwickeln. Und die machen gemeinsam diese Emotionalität aus.
Bei HAMBURG ENERGIE sind Sie seit 2009. Ist Ihre längste berufliche Station Ihre berufliche Heimat geworden?
Bassam Darwisch: Ja, ich bin seit 2009 bei HAMBURG ENERGIE und ich hab mir hier schon eine berufliche Heimat erarbeitet. Ich arbeite sehr gerne für HAMBURG ENERGIE und freue mich an Bord zu sein. Ich bin auch stolz auf die tolle Mannschaft und auf das, was wir erreicht haben. Und ich hoffe und wünsche mir, hier noch viele Herausforderungen mit allen gemeinsam zu meistern.
Etwas Persönliches …
Wie sind Sie damals zu HAMBURG ENERGIE gekommen?
Bassam Darwisch: Ich bin durch eine Personalberatung zu HAMBURG ENERGIE gekommen.
Zu welcher Gelegenheit hören Sie Radio?
Bassam Darwisch: Ich höre sehr gerne Radio im Auto. Zum Beispiel wenn ich morgens zur Arbeit fahre, wenn ich auf Reisen bin, wenn ich abends nach Hause fahre und morgens beim Aufstehen. Und dann natürlich zu Hause im Wohnzimmer.
Herr Darwisch, ich danke Ihnen für das Gespräch.