Mediale 2016: Gamification & Neukonzeption des Radios

Nicht erst seit gestern ist die Medienbranche in Aufruhr, im Umbruch und stellenweise in blanker Panik. Die Zeiten sind unruhig, voller Veränderungen und ein ganzes Gewerbe segelt einer mehr als ungewissen Zukunft entgegen. Besser als mit dem Motto „Anker Lichten!“ hätte das diesjährige Motto der Mediale Hamburg somit gar nicht  sein können. Also Anker lichten in eine dunkle Zukunft oder ist da vor lauter Schreckgespensten doch noch etwas Licht am medialen Horizont? Antwort der Mediale 2016: Angst und bange muss ganz sicherlich niemanden werden, wenn man die Zeichen der Zeit richtig zu deuten weiß und die Segel nach dem Ankerlichten in die richtige Richtung setzt.

Ein Gastbeitrag von Ines Koste (Auszubildende zur Kauffrau für Marketingkommunikation bei more Marketing)

Über die Mediale Hamburg

Bereits seit 2009 fand Ende September 2016 die Mediale in Hamburg statt. Veranstaltungsort des Ganzen ist die Universität Hamburg (Von-Melle-Park 6, 20146 Hamburg). Da die Messe durch viel ehrenamtlichen Einsatz ermöglicht wird,  bewegen sich die Preise für ein 2-Tages-Ticket zwischen 10 Euro für Azubis, Schüler und Studenten und 15 Euro für alle anderen.

Anlaufstelle für alle Medienschaffenden

Die Mediale soll in erster Linie informieren – und das über aktuelle Online-Trends, Entwicklungen im Printbereich, Visionen für die Zukunft und berufliche Perspektiven. Einst für Mediengestalter ins Leben gerufen, bietet die Mediale heute für alle Medienschaffenden und damit auch für mich als Auszubildende zur Kauffrau für Marketingkommunikation eine gelegene Anlaufstelle, um Informationen zu sammeln und Kontakte zu knüpfen.

Radio Tomorrow – Ein theoretischer Ansatz zur Neukonzeptionierung des Radios

Als ich einen ersten Blick auf das Vortragsangebot der diesjährigen Mediale geworfen habe, fiel mir sofort der Vortrag von Eva Kühn (PIER2PORT GmbH) auf: Radio Tomorrow – Ein theoretischer Ansatz zur Neukonzeptionierung des Radios. Da Radio immer noch eines der Hauptarbeitsfelder der more Marketing ist und in dem Wissen, dass wir uns in einer sich stetig verändernden Medienwelt befinden, war ich besonders auf diesen Vortrag gespannt. Bisher war Radio für mich Radio – und ich war sehr gespannt, wie Radio mehr als Radio sein könnte.

Kernaussage des Vortrags war, dass das Radio zukünftig nicht mehr als rein auditives Medium genutzt wird. Durch eine eingebaute Smart-Oberfläche werden Bilder integriert und der Nutzer stellt sich seine Inhalte selbst zusammen. Ähnlich wie Webradio speichert es musikalische Vorlieben des Hörers und erstellt ganz automatisch Playlists. Nachrichten und Verkehr können auf Wunsch angehört werden. Schlussendlich findet hier eine Neukonzeptionierung eher weniger statt. Vielmehr geht es wohl um eine Modernisierung des Radios. Letzteres ist aber meiner Meinung nach trotzdem ein wichtiges Thema, da Personalisierung auch für uns ein wichtiges Thema ist, das wir beispielsweise mit den Streams von Tracklister bereits in unser Portfolio aufgenommen haben.

Wie Content durch Gamification spannend wird

Tahsin Avci, Geschäftsführer bei den Pop Rocket Studios, erklärte während seines Vortrags extrem einleuchtend und passenderweise spielerisch, wie wir Content durch Gamification spannend werden lassen können.

Zunächst versuchte er zu ermitteln, worauf es bei einem gelungenen Spiel überhaupt ankommt. Nämlich auf das Gefühl für den Spieler, gebraucht zu werden, die Chancengleichheit, der Wiederholungsreiz, die Entfaltungsmöglichkeiten und das richtige Maß an Originalität. Diese Aspekte zusammengefasst, lösen bei uns also den Wunsch aus, ein Spiel zu spielen und das Spielziel zu erreichen.

Wenn ich es nun schaffe, meinen Content in einem Spiel zu platzieren, setzt sich der Leser/Spieler unbewusst mit meinen Inhalten auseinander und hat sogar das Bedürfnis, sich immer und immer weiter damit zu befassen. Es geht für den Consumer nicht mehr nur darum, sich einen Text stumpf durchzulesen, sondern auch darum aktiv zu werden und zu handeln. Insgesamt also ein sehr interessantes Thema wie man Content in Zukunft für eine Zielgruppe aufbereiten kann, die sich beispielsweise mit traditionellen Langtexten schwer tut und mit einem Artikel nur noch schwer erreicht werden kann.

Fazit: Wohin geht die Reise?

Muss man sich also Sorgen machen vor der Zukunft? Meiner Meinung nach nicht: Die Beiträge auf der Mediale 2016 haben mir allesamt gezeigt, dass man auf veränderte Nutzungsweise und Rezeptionsmuster durchaus angemessen reagieren kann. Schlüssel ist für mich, dass man bereit sein muss, sich neuen Arten der Content-Vermittlung zu öffnen, damit die Inhalte letztlich das passende Publikum erreichen können. Den Kopf in den Sand zu stecken und zu jammern ist also definitiv nicht der richtige Weg. Die Mediale hat mir gezeigt, dass es unter Experten und Medienschaffenden bereits viele Ideen, Wege und Pläne gibt die Medienbranche in eine hoffnungsvolle Zukunft zu führen. Deshalb sage ich: „Anker lichten!“ in eine nicht immer ganz einfache, aber sicherlich spannende und abwechslungsreiche Zukunft.

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