
Zur Primark-Eröffnung in Hamburg: Deutschlandchef Krogmann im Interview
Primark hat am 8. Dezember seine erste Filiale in Hamburg eröffnet. Zu diesem Event kamen Tausende ins Billstedt-Center. Schnell bildeten sich lange Schlangen vor den Glastüren des brandneuen Shops, der angesagte Mode zu günstigen Preisen verspricht.
Interview mit Wolfgang Krogmann
Es ist bereits die 22 Filiale in Deutschland und auch der nächste Standort steht schon fest. Wie lässt sich der Hype um Primark erklären? Liegt es am Konzept, am Marketing oder den Standorten? Wir haben mit dem Deutschland-Chef von Primark, Wolfgang Krogmann, gesprochen. Und eines steht für ihn fest: „Wir sind gekommen, um zu bleiben.“
An welche Zielgruppe richtet sich Primark?
Wolfgang Krogmann, CEO von Primark in Deutschland.
Wolfgang Krogmann: Wir sprechen jeden an, der sich für tolle Mode zu günstigen Preisen interessiert. Unser Kundenspektrum ist sehr divers und reicht von jungen Menschen und jungen Familien, die besonders auf den Preis achten, bis hin zu Leuten, die nicht darauf schauen müssen, wie viel sie ausgeben – und die aber einfach unsere Mode klasse finden.
Über welche Kanäle erreicht Primark seine Zielgruppe?
Wolfgang Krogmann: Wir schalten fast keine Werbung, persönliche Empfehlungen sind sehr wichtig für uns. Wir sind auch online sehr sichtbar und zeigen 70% unserer Kollektion auf unserer Webseite. Zudem spielen Social Media eine zentrale Rolle. Wir pflegen hier sehr gute Beziehungen mit unseren Kunden über Facebook, Twitter, Instagram, Pinterest, Google+ und YouTube. Primark war schon ein echtes Phänomen auf YouTube, lange bevor wir selbst in Social Media aktiv waren und unsere Webseite gestartet haben. Die YouTube-Berichte unserer Kunden über ihre Einkäufe lieferten uns die Inspiration für Primania. Dabei laden wir unsere Kunden dazu ein, Fotos ihrer neuesten Primark Looks auf unserer Webseite zu posten.
Man hat ja ein gewisses Bild vom typischen Primark-Kunden. Welche Art von Kunden haben Sie tatsächlich in Ihren Geschäften?
Wolfgang Krogmann: Wir haben eine große Bandbreite an Kunden, darunter auch viele Familien und junge Leute. Im Grunde aber finden Sie die unterschiedlichsten Menschen jeden Alters, die moderne, modische Produkte zu günstigen Preisen bei guter Qualität haben wollen.
Wie groß ist das durchschnittliche Einzugsgebiet des Stores in Billstedt?
Wolfgang Krogmann: Das Billstedt-Center hat jeden Tag etwa 35.000 Kunden, und wir gehen davon aus, dass Leute aus ganz Hamburg und darüber hinaus zu unserem Store zum Einkaufen kommen. Überall, wo wir einen Store eröffnen, profitieren unsere Nachbarn meist davon, da wir mehr Kunden anziehen.
Können Sie einen interessanten oder unerwarteten Trend bezüglich Kaufinteresse in ihrer Zielgruppe nennen?
Wolfgang Krogmann: Mode ist ja einem ständigen Wandel unterworfen, immer in Veränderung. Deshalb sind unsere Designteams ständig auf der Suche nach neuen Trends, in vielen Ländern der Welt. In jedem unserer Läden haben die Store Manager die Möglichkeit, exakt das zu bestellen, was die jeweiligen Kunden tagtäglich gerne kaufen. Wir wissen in der Regel ganz gut, was unsere Kunden wollen.
Wie viele Produkte hat ein Primark-Kunde durchschnittlich in seiner Einkaufstasche?
Wolfgang Krogmann: Das variiert natürlich von Kunde zu Kunde. Während einige mehrere Produkte kaufen, verlassen viele unserer Kunden unser Geschäft lediglich mit einem oder zwei Käufen.
Was erhoffen Sie sich für den Hamburger Standort?
Wolfgang Krogmann: Wir freuen uns sehr über die großartige Begrüßung, die uns die Hamburger bereitet haben. Wir haben tolle, begeisterte Mitarbeiter, und wir fühlen uns mit neuen Nachbarn im und um das Billstedt-Center sehr wohl. Wir hoffen natürlich, dass unser Hamburger Store genauso gut angenommen wird wie die anderen und wollen gute Nachbarn sein. Wir sind gekommen, um zu bleiben.
Warum kam Primark nicht früher nach Hamburg? Es gibt ja schon Stores in zahlreichen größeren deutschen Städten?
Wolfgang Krogmann: Hamburg ist eine fantastische Stadt und wir wollen schon sehr lange hierher kommen. Mit dem Billstedt-Center haben wir nun eine ideale Möglichkeit gefunden, um einen Store der neuesten Designgeneration einzurichten, den die Menschen zudem bequem erreichen können. Wir freuen uns sehr, hier zu sein.
Warum fiel Ihre Wahl auf das Billstedt-Center?
Wolfgang Krogmann: Das Billstedt-Center bietet uns den nötigen Raum, das passende Umfeld und bequemen Zugang für Menschen aus Hamburg und darüber hinaus – danach haben wir gesucht, als wir uns entschieden, nach Hamburg zu kommen. Unser neuer Store ist im neuesten attraktiven Design gehalten und bietet ein angenehmes, positives Einkaufserlebnis, das zu unserer tollen Mode passt.
In London befindet sich Primark mitten in der Stadt, praktisch in der englischen Version der Spitalerstraße. Haben Sie auch Pläne, einen Store im Zentrum von Hamburg zu bauen?
Wolfgang Krogmann: Wir sind sehr zufrieden mit unserem Standort im Billstedt-Center. Unser nächster Store wird in Ingolstadt eröffnet werden, und wir haben weitere Eröffnungen in anderen Städten geplant.
Welche Auswirkungen wird der neue Store auf die Läden in Bremen und Hannover haben?
Wolfgang Krogmann: Bisher sind einige unserer Kunden aus Hamburg zu unserem Store in Bremen gereist, um dort einzukaufen. Allerdings haben alle diese genannten Städte ein sehr gutes Einzugsgebiet – was eines unserer Kriterien ist, nach denen wir einen Standort auswählen. Wir haben viele Fans in allen diesen Städten, und mit unserem neuen Store sind wir endlich direkt bei unseren Kunden in Hamburg und erreichen noch mehr potenzielle Kunden mit unserer tollen, bezahlbaren Mode.
Wie sind Ihre Erfahrungen bezüglich des Besucherstroms nach der Eröffnung?
Wolfgang Krogmann: Sehr gut. Wir sind sehr zufrieden mit dem Echo, das wir bekommen. Wir blicken sehr optimistisch in die Zukunft.