Instagram oder TikTok?, © Geri Tech
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Instagram oder TikTok?

Äh, ich verstehe die Frage nicht. OK, das ist vielleicht etwas sehr salopp ausgedrückt für ein Forum wie dieses aber als meine Kollegin mich bat, in meinem aktuellen Blog etwas zum Vergleich Instagram Reels versus TikTok zu schreiben, schoss mir diese als erstes in den Kopf.

24.09.2020 Nicole Pelikan

Ja, ich kenne all die Vorbehalte gegen TikTok und ja, dennoch habe ich bereits vor vier Jahren mit meiner Tochter zusammen sehr sehr viel Spaß gehabt, ein gemeinsames TikTok-Video mit ihr zu drehen (Damals hieß es noch musically und war irgendwie unschuldiger). Und jedes Mal, wenn meine Tochter mir mit glühenden Wangen zeigt, wer ihr aktueller Lieblings-Creator hier ist (es ist aktuell tatsächlich „Herr Anwalt“), dann fühle ich mich ihr sehr nah.

Ich gestehe: Aus meiner Sicht gibt es an TikTok aktuell keinen Weg vorbei, wenn man die Generation Z erreichen, mehr noch, umarmen, beziehungsweise wirklich verstehen will. TikTok ist nicht einfach nur anders, TikTok hat seine eigene Sprache und Charles Bahr (der Hamburger gründete mit 14 Jahren seine Influencer Agentur und berät jetzt mit 17 Jahren Politiker und Firmen im Umgang mit der Generation Z) ist der Meinung, dass TikTok die Kommunikation einer gesamten Generation verändern wird.

Okay ich bin nicht Charles Bar und ich weiß nicht mehr, wann ich 17 wurde, aber ich beschäftige mich doch sehr mit dieser App und verteidige sie vor allem vor meinen (Redaktions-) Kollegen, und auf LinkedIn verfolge und like ich nahezu jeden Beitrag von Gudrun Hermann, der Unternehmenssprecherin dieser App.

Da dies mein persönlicher Blogartikel ist, nehme ich mir einfach mal heraus, die politische Komponente komplett außer Acht zu lassen. Jeder weiß, dass Trump diese App in den USA verbieten will. Warum? Na, weil er’s kann. Und weil sie ihm Angst macht. Hat sie doch gezeigt, dass TikTok Spaß machen UND trotzdem politisch sein kann UND so nebenbei die (ganz jungen) Menschen bewegt.

Also zurück zum Thema. TikTok ist anders, TikTok ist kurz und vor allen Dingen sind die erfolgreichsten TikTok Creator eins nicht:

Perfekt. Oder spaßbefreit.

Instagram wird, egal welche Apps außer TikTok und Snapchat noch kopiert werden, immer in erster Linie eins sein wollen:

Perfekt und voller Glow.

Und genau diese perfekt geschönte Welt ist es, die die Generation Z ablehnt, ja abturned.

Unternehmen wie Otto haben bereits letztes Jahr eine ungenannte Summe in Marketingaktivitäten mit TikTok gesteckt und offenbar haben sie es nicht bereut. Ja, TikTok ist wirklich schwer planbar und genau das macht den Reiz aus. Also nicht zwingend für Mediaplaner, aber für die Menschen da draußen, die sie nutzen. Denn TikTok gibt allen eine Chance.

About You-CEO Tarek Müller sagt dazu im OMR-Podcast:

„Während bei Instagram der Reichweitenunterschied einzelner Posts bei plus minus 50 Prozent liegt, kann er bei Tiktok minus 90 bis plus 10.000 Prozent ausmachen. Das ist noch viel mehr eine Moonshot Plattform.“

TikTok Creator sind anders, und natürlich probieren sie Insta Reels aus, einfach weil sie es können und mit den Tools vertraut sind. Zusätzlich eine Menge Mütter, die durch Corona gelangweilt und viel mit Ihren Töchtern zusammen sind, aber gerade keine TikTok App zur Hand haben.

Eine ernsthafte „Gefahr“ wie seinerzeit der gefühlte Untergang von Snapchat, nach dem Veröffentlichen von Insta-Stories mit all seinen Filtern, steht TikTok nicht bevor.

Und TikTok tut so einiges, um sein Image in Deutschland zu polieren: Laut eigener Aussage investiert das Unternehmen EUR 4,5 Millionen in TikTok Creators wie „Herr Anwalt“  und Doc Felix, die nicht verraten, wieviel sie erhalten (angeblich gar nicht sooo viel) aber sich zunehmender Beliebtheit und unfassbar vielen Clicks in sehr kurzer Zeit erfreuen.

Aber fragen wir jemanden, der sich wirklich auskennt und nicht nur über gefühlte Wahrheiten schreibt.

Patrick Klingberg, digitaler Architekt (und bald vielleicht SEO Creator) beschäftigt sich von Berufswegen mit digitalen Fakten…

Nicole Pelikan: „Patrick, stelle dir vor ich bin ein Mittelstandsunternehmen und habe ein Budget für soziale Netzwerke und interessiere mich für Instagram Reels/TikTok, um eine Reichweite bei meiner jüngeren Zielgruppe zu erreichen. Facebook finde ich langweilig. Eine Community habe ich bereits aufgebaut und bin am Markt auch schon bekannt. Nun möchte ich meine Artikel auch bei der jüngeren Zielgruppe positionieren.

Wo liegen aus deiner Sicht die Vor- und Nachteile bei den Netzwerker? Es geht explizit um den Vergleich TikTok / Instagram Reels. Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein, damit eine Tätigkeit dort überhaupt Sinn macht aus deiner Sicht?

Gibt es Kunden von dir, die bereits Erfahrung mit einem oder beiden Netzwerke gesammelt haben?“

Patrick Klingberg: „Bevor wir uns als Unternehmen konkrete Gedanken über Trends machen, sollte zuerst die Basis gecheckt werden: Ist die eigene Website technisch wie inhaltlich exzellent oder wie sieht die Darstellung der Produkte in einem Marketplace aus? Erst wenn diese Basis steht, sollte der Blick auf die Trends geworfen werden. Das gilt insbesondere für den Mittelstand.

Springt man auf den Zug von Instagram Reels und TikTok auf, sollte einem bewusst sein, dass Reels ein Format auf Instagram ist und nicht der Kern der App wie bei TikTok die Videos. Trotz der prominenten Darstellung innerhalb von Instagram, stehen Reels nicht im Vordergrund.

Möchte ein Unternehmen eine neue Zielgruppe erreichen, die einem noch nicht folgt, ist TikTok daher der Gewinner. Denn während Instagram mit Reels auf bestehende Abonnenten setzt, steht bei TikTok der Content an erster Stelle.

Auf TikTok bekommen die User grundsätzlich Inhalte ausgespielt, die zum eigenen Nutzerverhalten passen. Dementsprechend können diese von Nutzern entdeckt werden, die sich für ähnliche Unternehmen interessieren. Dabei ist es nicht unbedingt notwendig, dem jeweiligen Account zu folgen. Der Großteil der User schaut sich die Kurzvideos über die Für-dich-Seite an, auf der man direkt landet, wenn man die App öffnet. Bei den erfolgreichen Accounts auf TikTok kommt deswegen der größte Anteil der Views über die Für-dich-Seite.

Aus diesem Grund ist die reine Anzahl der Follower für Unternehmen auf TikTok nicht entscheidend und jedes Video hat das Potenzial viral zu gehen – unabhängig von der Größe des Accounts.

Das ist bei Instagram Reels anders. Abgesehen von der Explore-Seite, erreichen Reels hingegen nur jene Nutzer, die dem Unternehmen schon folgen. Das bedeutet, dass die Reichweite von TikTok-Videos deutlich höher ist, als die von Reels.

Für Unternehmen, die eine neue Zielgruppe erreichen möchte, bietet sich TikTok an. Jedoch sollte die sichere Reichweite der bestehenden Community auf Instagram und den Reels in dem Explore-Feed ebenfalls nicht unterschätzt werden. Auf beiden Wegen können Unternehmen und deren Produkte kreativ den Nutzern und potenziellen Kunden vorgestellt und überzeugt werden.“

Nicole Pelikan: „Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein, damit eine Tätigkeit dort überhaupt Sinn macht aus deiner Sicht?“

Patrick Klingeberg: „Auf TikTok ist Real-Time-Marketing angesagt. Das bedeutet, dass schnell agiert und reagiert werden sollte, um auf aktuelle Trends aufzuspringen. Lange Entscheidungswege sind in dieser Hinsicht definitiv ein Nachteil. Unter anderem deswegen eignet sich der Kanal nicht für alle Unternehmen.

Allgemein sollte jedes Unternehmen jedoch darauf achten, authentisch zu bleiben und sich ebenso zu präsentieren. Und darüber hinaus ist es wichtig, sich immer vor Augen zu halten, in welchem Verhältnis der Aufwand für die Produktion der Videos mit dem Output stehen.“

Zu Patrick Klingberg:

Von der regelmäßigen Inventur der Website bis zum Frühstücksfernsehen des Online Marketings – als Digitaler Architekt predigt Patrick Klingberg seit Jahren seinen Slogan: Mehr ❤️ für die eigene Website! Ob mit seiner Agentur, als Speaker oder live auf LinkedIn und anderen Plattformen wie Twitch: Sein Ziel ist es, Online Marketing zu schaffen, das begeistert.

Fazit der Verfasserin: „Wir können Insta, wir können aber noch mehr. Ihre Social Media Kampagne geschickt ins Radio verlängern. Glauben Sie uns nicht? Na, dann fragen Sie mal unsere Kunden. Oder mich. Schreiben Sie einfach eine Mail an kontakt@more-marketing.de oder rufen Sie uns an unter +49 (0)40 500 382 19.

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